Kirchliches Begräbnis – Dienst der Barmherzigkeit für den Verstorbenen/die Verstorbene und für die Trauernden
Eigene Motivation für diesen Dienst
Seit sechs Jahren bin ich in der Notfallseelsorge tätig und erlebe, wie wichtig es ist, einfach da zu sein. In Situationen von plötzlichem Unfalltod und Sterben bleiben Angehörige oft ohnmächtig und hilflos zurück. Zwischen Weinausbrüchen, rastlosem Hin- und Herlaufen und sich in sich selbst zurückziehen ist es hilfreich, einfach da zu sein, weniger zu agieren und mehr zu reagieren. Sich in seinem Präsentsein anzubieten.
Durch das schon seit vielen Jahren in der eigenen Gemeinde angebotene Totengebet und dem vorausgegangenen Kondolenzbesuch habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Angehörigen spüren, dass es im Gespräch und Gebet um ihren Verstorbenen geht, dass sein Leben, sein Glaube, ihre Trauer und ihr Fragen vor Gott gebracht werden. Da die Trauergemeinde sich plural zusammensetzt und auch zunehmend mehr Menschen, mittlerweile auch im ländlichen Raum, nicht mehr den Zugang zur Eucharistiefeier haben, kann sich die Form des Wortgottesdienstes anbieten.
Vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen in der Notfallseelsorge und mit den Totengebeten habe ich an der Ausbildung zur ehrenamtlichen Begräbnisleiterin teilgenommen, die unter dem Titel
„Tote begraben und Trauernde trösten gehören zu den Werken der Barmherzigkeit, zu denen grundsätzlich jeder Getaufte berufen und herausgefordert ist“, stand.
In dieser über sechs Wochenenden laufenden Ausbildung ist mir die Bedeutung dieses Dienstes noch bewusster geworden als wesentlicher Auftrag von Kirche.
Elisabeth Hoffmann-Weber