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Der Hl. Bischof Nikolaus schenkt auch heute noch Freude!

Wer war der Hl. Nikolaus?

Und es gibt ihn wirklich!

Ein Highlight schon seit über 70 Jahren: Immer am Vorabend des Nikolaustages erleuchtet ein langer Nikolauszug die Straßen von Olsberg. Kinder, Eltern und Großeltern ziehen von der Pfarrkirche St. Nikolaus zur Konzerthalle. Ganz besonders an diesem Nikolauszug ist der Nikolaus selbst: Er besteigt an der Kirche ein Schiff und fährt auf diesem dann mit durch Olsberg. Begleitet wird er von den vielen Menschen dabei mit Laternen, Fackeln, Musik und Gesang. Zwei Jahre konnte der Nikolauszug nicht wie gewohnt stattfinden – in diesem Jahr geht das hoffentlich wieder. In der Konzerthalle wird der Nikolaus dann traditionell noch mal mit Liedern und Gedichten empfangen, und die Kinder bekommen einen leckeren Stutenkerl.
Wann und wo:
5. Dezember 2022, 18 Uhr,
Pfarrkirche St. Nikolaus, Olsberg


Die Legende vom Hl. Nikolaus für Kinder erzählt:

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Es gibt ihn wirklich!
Der heilige Nikolaus kommt nicht vom Nordpol, sondern aus der Türkei – eine Vorlesegeschichte zur Nikolauszeit

Das ist das Haus vom Ni-ko-laus. Schafft ihr es, in acht Strichen das Häuschen zu zeichnen, ohne abzusetzen? Ich gebe euch einen Tipp: Wenn ihr unten rechts oder unten links anfangt, wird es ganz einfach. Dann habt ihr immer noch ganz viele verschiedene Möglichkeiten, das Haus zu zeichnen. Wählt ihr aber einen anderen Startpunkt, wird es unmöglich. Während ihr die verschiedenen Möglichkeiten ausprobiert, das Häuschen zu zeichnen, erzähle ich euch etwas über den heiligen Nikolaus. Manche meinen ja, dass der heilige Nikolaus vom Nordpol kommt mit einem Rentierschlitten voller Geschenke. Und dass man ihn an seinem roten Mantel, am dicken Bauch, am weißen Bart, an seinen großen Winterstiefeln und einer roten Zipfelmütze erkennt. Aber hier liegt eine Verwechslung vor: Das alles trifft weniger auf den heiligen Nikolaus zu als vielmehr auf den Weihnachtsmann, den ihr wahrscheinlich aus der Werbung kennt. Erfunden sind ganz sicher der Nordpol und der Rentierschlitten. Der echte Nikolaus lebte in Myra. Das liegt in der heutigen Türkei an der Mittelmeerküste. Wo Feigenbäume und Palmen wachsen, gibt es keine Rentiere. Ganz bestimmt hatte der echte Nikolaus auch keine dicken Winterstiefel an. Der Rest der Kleidung passt ebenfalls nicht. Während der Weihnachtsmann aus der Fernsehwerbung von oben bis unten rot angezogen ist und eine Zipfelmütze aufhat, trug der wahre Nikolaus als Bischof von Myra zur heiligen Messe einen schön verzierten Umhang und eine Bischofsmütze. Und mit großer Wahrscheinlichkeit hatte der historische Nikolaus auch keinen dicken Bauch. Was wissen wir sonst noch von Nikolaus von Myra? Was ist die Wahrheit? Gesichert ist recht wenig. Geboren wurde Nikolaus zwischen 280 und 286 in Patara in der heutigen Türkei. Das ist über eintausendsiebenhundert Jahre her. Damals gehörte das Gebiet zum Römischen Reich. Schon als junger Mann wurde Nikolaus Bischof von Myra. Bald danach begannen dort Verfolgungen von Christinnen und Christen, die der römische Kaiser Galerius angeordnet hatte. Auch Nikolaus soll gefangen genommen worden sein. Nach Galerius wurde Konstantin Kaiser. Er gestattete den Christinnen und Christen die Ausübung ihres Glaubens und wurde später selbst Christ. Was Nikolaus nach seiner Freilassung tat, ist nicht überliefert. Es heißt nur, dass er im Jahr 325 am Konzil von Nicäa, einem Treffen von mehreren Hundert Bischöfen, teilnahm. Nicht einmal das Todesjahr von Nikolaus ist bekannt. Vermutlich starb er zwischen 345 und 351. Dafür ranken sich aber viele Geschichten um die guten Taten und Wunder, die Nikolaus vollbracht haben soll. Weit verbreitet ist die Erzählung vom Kornwunder von Myra. Während einer Hungersnot fuhr ein mit Getreide beladenes Schiff in den Hafen von Myra ein. Weil die Ladung für den kaiserlichen Hof in Byzanz bestimmt war, wollten die Seeleute der Bevölkerung nichts abgeben. Daraufhin sprach Nikolaus mit den Seeleuten und garantierte ihnen, dass sie keine Strafe erhalten würden, wenn sie den Menschen in Myra so viel Getreide überließen, wie diese zum Überleben brauchten. Die Seeleute willigten ein und überließen der Bevölkerung genug Getreide für zwei Jahre und für die Aussaat im dritten Jahr. Als das Schiff anschließend in Byzanz anlegte, soll von der Ladung kein einziges Korn gefehlt haben. Noch bekannter als die Legende vom Kornwunder ist die Geschichte von den drei jungen Frauen. Sie waren die Töchter eines vornehmen, aber verarmten Mannes. Er konnte seinen Töchtern deshalb kein Vermögen in die Ehe mitgeben. Ohne eine Mitgift aber fanden Frauen zu Zeiten des heiligen Nikolaus keinen Ehemann – und alleinstehende Frauen hatten im Römischen Reich so gut wie keine Chance, in Würde und Sicherheit zu leben. Als Nikolaus von dem Schicksal der jungen Frauen hörte, soll er ihnen der Legende nach heimlich in drei Nächten jeweils einen prall mit Gold gefüllten Beutel durchs Fenster zugeworfen haben. Als Wohltäter wollte Nikolaus unerkannt bleiben. Diese Geschichte begründete die Rolle des heiligen Nikolaus als Überbringer von Geschenken. Im Kern aller Nikolaus-Legenden steht aber, dass es ihm um Nächstenliebe und um Hilfe in der Not ging. Und wäre es nicht schön, wenn der heilige Nikolaus auch heute nicht nur Geschenke bringt, sondern uns auch an die Menschen erinnert, denen es nicht so gut geht und die unsere Hilfe brauchen?