02.06.2021
Pastoralverbund

Fronleichnam

Alle Hl. Messen auf einen Blick

 

Leider dürfen wir aufgrund der Pandemie noch keine Prozession feiern. Dennoch werden wir in der Anbetung um den Segen für alle Menschen in unseren Dörfern und Stadt beten.

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#Prachtvoll und Machtvoll

Bunte Fahnen, Blumenteppiche und Erstkommunionkinder mit weißen Kleidern.
Die Mussik mit doppel S spielt, danach kommt der A- cappella- Gesang, meistens immer eine Silbe oder einen Satz zeitversetzt. Die Feuerwehr hat die Straße abgesperrt und Biker müssen warten bis die Prozession vorüber gezogen ist. Unter einem prächtigen Himmel, aus besticktem Stoff trägt der Priester die Monstranz voran, ein goldenes Gefäß in dem die Hostie, ein kleines Stück Brot durch die Straßen getragen wird. Messdiener schwitzen bei weißem Wetter unter den langen roten Gewändern. Väter schieben Kinderwagen, alte Damen singen viel zu hoch bis die ganze Gesellschaft an einem liebevoll mit Blumen geschmückten Altar am Wegesrand stehen bleibt. Jemand hat die alte geschnitzte Madonna von Oma Erna auf eine weiße Tischecke gestellt. Der Priester schreitet mit der goldenen Monstranz über einen Teppich aus Blumenblättern. Die Kfd war Flieder pflücken und hat, als sich die Wolken lila färbten, florale Kunstwerke vollbracht.
Man hört die Vögel singen und die Schützen flüstern.
Es ist Fronleichnam. Ich wollte es hier nochmal im Kopfkino aufleben lassen- die Farben des späten Frühlings, der besondere Segen für das Dorf – nicht nur weil es dieses Jahr in vielen Gemeinden wieder keine Prozessionen geben kann, wegen Corona.
Fronleichnam leitet sich von mittelhochdeutschen vrône lîcham ab. Vrôn bedeutet: ´Was den Herrn betrifft‘ und lîcham (‚der Leib‘). Fronleichnam heißt also: „Der lebendige Leib des Herrn“.
Auf Fronleichnam wird die geweihte Hostie, in der Monstranz durch die Straßen getragen. Monstranz (lat. monstrare „zeigen“) ist das goldene „Schaugerät“ in dem das kleine Stück Brot den Menschen „gezeigt“ wird. Klingt folkloristisch und abstrakt?
Wir zeigen gerne worüber wir uns freuen. Die Oma zeigt stolz das Bild ihrer Enkel und wir teilen per WhatsApp Erlebnisse. Freude wollen, ja müssen wir mit-teilen. Wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund. Gott ist bedingungslose Liebe. Er hat dich und mich geschaffen aus Liebe. Wir sind frei den Weg der Liebe Gottes zu gehen. In Jesus Christus hat Gott gezeigt wie er ist. Wenn wir zulassen, dass Jesus unser Leben prägen darf, dann haben wir den sicheren Kompass in Frieden mit Gott, mit uns und den Menschen zu leben. Beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern hat Jesus Wein und Brot gesegnet und gesagt: „Das ist mein Leib“. Er hat seinen Jüngern, Freunden versprochen, dass immer wenn sie das feiern er selbst, Jesus in diesem Brot ganz da, gegenwärtig ist.
Die, in der Hl. Messe geweihte Hostie, das kleine Stück Brot was da an Fronleichnam durch die Straßen getragen wird ist, also nicht nur ein Stück Brot. Der Glaube erkennt in diesem Brot Gottes Gegenwart, Gottes große Demut, sich so klein zu machen, um dir und mir ganz nah zu sein. Diese Liebe segnet unterschiedslos jeden Menschen und sagt: „Ich bin machtvoller als das was dich klein machen will. Ich, dein Gott mache dich groß. In mir bist du daheim, geborgen, geliebt, wird dein Herz verwandelt
Wer diese Schönheit einmal gekostet hat möchte sie zeigen und mitteilen, allen die Möglichkeit geben sie zu sehen – nicht nur an Fronleichnam.

Von Herzen ein gesegnetes Hochfest wünscht euch und Ihnen im Namen des Pastoralteams Charlotte Roland / Gemeindereferentin Pastoralverbund Bigge – Olsberg